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AWO Mannheim lädt zur Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl

  • msprengler5
  • 5. Feb.
  • 3 Min. Lesezeit

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Kreisverband Mannheim e.V. hat am 4. Februar 2025 Vertreter*innen verschiedener demokratischer  politischer Parteien zu einer Podiumsdiskussion im Otto-Brenner-Saal des Gewerkschaftshauses in Mannheim eingeladen. Etwa 150 Zuschauer*innen füllten den Saal, um an der spannenden und teils kontroversen Diskussion teilzunehmen.

 

Nach der musikalischen Einstimmung durch Chris Cosmo mit seinem Wahlsong „Mach dein Kreuz“ und einer kurzen Anmoderation von Markus Sprengler eröffnete Alexander Manz, Vorstand der AWO Mannheim, die Veranstaltung mit einem Grußwort. Er betonte die zunehmenden Herausforderungen durch rechte politische Strömungen und die Notwendigkeit, die sogenannte Brandmauer gegen diese Tendenzen aufrechtzuerhalten. Zudem kritisierte Manz die mangelnde Aufmerksamkeit für soziale Themen im Wahlkampf und unterstrich, dass die Diskussion dazu beitragen solle, soziale Fragen stärker in den Fokus zu rücken.

 

Im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion standen mehrere drängende gesellschaftliche Themen und soziale Fragen, darunter die Kindergrundsicherung, der Pflegenotstand, Migration und Integration sowie queeres Leben.

 

Kindergrundsicherung und Kinderschutz

Die Diskussion begann mit einem Konsens unter den Teilnehmer*innen, dass gute Lebensbedingungen für Kinder entscheidend sind. Sarah Mirow, Stadträtin für  Die Linke in Heidelberg, sprach die Ungerechtigkeit an, dass jedes fünfte Kind in Armut aufwächst, und stellte klar, dass Armut der Eltern als tiefere Ursache bekämpft werden müsse. Kontrovers wurde es, als die CDU-Kandidatin Melis Sekmen anmerkte, dass sichergestellt werden müsse, dass Sozialleistungen tatsächlich den Kindern  zugute kommen. Mirow widersprach dieser Aussage und betonte das Vertrauen in die elterliche Verantwortung und das Bedürfnis, Armut an der Wurzel zu packen.

 

Pflegenotstand

Im Bereich des Pflegenotstands lobte Melis Sekmen die Erfolge der Mannheimer Pflegeakademie, die rund 800 Pflegekräfte ausbildet, viele auch aus dem Ausland. Ein hitziger Austausch entbrannte zwischen den Diskussionsteilnehmer*innen über den Gesundheitssektor als soziale Infrastruktur und die Frage, ob dieser dem Markt entzogen oder weiter privatwirtschaftlich gestaltet werden sollte. Isabel Cademartori (SPD) und Nina Wellenreuther (Die Grünen) kritisierten die schlechten Arbeitsbedingungen und fehlende tarifliche Absicherung von Pflegekräften.

 

Migration und Integration

Das Thema Migration und Integration sorgte für eine angespannte Atmosphäre, vor allem im Hinblick auf die Ereignisse der vergangenen Woche im Bundestag, als die CDU mit der AfD eine umstrittene Mehrheit für einen Antrag erreichte. Sarah Mirow und Isabel Cademartori warfen Melis Sekmen vor, sich an diesem „Dammbruch“ beteiligt zu haben. Sekmen verteidigte ihre Position und stellte die Zusammenarbeit mit der AfD auf kommunaler Ebene in den Kontext. Widersprochen wurde ihr durch Isabel Cademartori, die betonte, dass es im Mannheimer Gemeinderat nie Mehrheiten gegeben hätte, die aufgrund der Zustimmung der AfD zustande gekommen seien. Besonders bemerkenswert war der Beitrag von Tim Nusser (FDP), der mit seiner klaren Unterstützung für Migration und einem liberaleren Kurs innerhalb der FDP für Aufsehen sorgte.

 

Queeres Leben

Das Thema Queeres Leben führte zu einer erneuten Eskalation der Debatte, als Melis Sekmen ihre Toleranz gegenüber queeren Menschen mit der Einschränkung relativierte, dass queere Liebe zwar in Ordnung sei, aber nur im privaten Rahmen. Vertreter*innen von Linke, SPD, Grünen und FDP widersprachen dieser Aussage energisch und stellten klar, dass Gleichberechtigung und Anerkennung queerer Lebensweisen zentrale Werte der Gesellschaft seien. In der anschließenden Publikumsrunde wurde die Position von Sekmen von vielen deutlich abgelehnt.

 

Nach über 2  Stunden intensiver Diskussion, in der viele konstruktive Beiträge aus dem Publikum kamen, endete die Veranstaltung kurz nach 20 Uhr. Vorstand Alexander Manz verteilte am Schluss an die Diskutanten AWO-Regenschirme, mit der Bitte die Menschen mit der sozialen Frage und den wichtigen Aufgaben, nicht im Regen stehen zu lassen. Die AWO Mannheim zeigt sich zufrieden mit der lebendigen und respektvollen Auseinandersetzung und bedankt sich bei allen Beteiligten und Gästen für ihre Teilnahme.

 

Für weitere Informationen oder Rückfragen stehe ich  gerne zur Verfügung.

 

Foto © AWO-Mannheim: v.l.n.r.

Alexander Manz, Vorstand AWO Mannheim

Jens Wienand. Moderation

Sahra Mirow, Die Linke, HD

Tim Nusser, FDP, HD

Isabel Cademartori, SPD , MA

Nina Wellenreuther, Die Grünen, MA

Melis Sekmen, CDU, MA

Pauline Imme, Moderation

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