250 Menschen demonstrieren im Stadthaus Mannheim gegen Sozialkürzungen
- Fabian Wippert

- 31. Juli
- 2 Min. Lesezeit
31. Juli 2025
Mannheim – AWO und Paritätischer Wohlfahrtsverband fordern verlässliche Perspektive für soziale Infrastruktur
Rund 250 Teilnehmer*innen haben im Stadthaus Mannheim ein deutliches Zeichen gegen die drohenden Kürzungen im sozialen Bereich gesetzt. Die Aktion fand im Vorfeld der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause statt und wurde gemeinsam von der AWO Mannheim und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband organisiert.
Unter dem Motto #sozialstattegal machten Vertreterinnen der freien Wohlfahrtspflege sowie Nutzerinnen sozialer Angebote auf die dramatischen Folgen aufmerksam, die Einschnitte im Sozialetat der Stadt Mannheim nach sich ziehen würden. In Zeiten multipler gesellschaftlicher Krisen sei eine starke soziale Infrastruktur wichtiger denn je – Einsparungen an dieser Stelle gefährden Existenzen, treiben die gesellschaftliche Spaltung voran und bedrohen langfristig den sozialen Frieden in der Stadt.
„Die soziale Arbeit in Mannheim ist kein Luxus, sondern eine unverzichtbare Säule unserer Stadtgesellschaft“, erklärt Alexander Manz, Vorstand der AWO Mannheim. „Wir brauchen eine verlässliche, auskömmliche Finanzierung statt weiterer Kürzungen. Deshalb machen wir frühzeitig auf die aktuellen Zustände aufmerksam, da es Befürchtungen zu Kürzungen im Sozialbereich gibt, denen wir klar und vehement entgegentreten wollen.“
Kritisch sehen die Veranstalter*innen auch die geplante Neustrukturierung des städtischen Zuschusswesens, über die der Gemeinderat heute unter Tagesordnungspunkt 6 entscheidet. Zwar teilen AWO und Parität das Ziel einer transparenten und nachhaltigen Zuschussvergabe, warnen jedoch vor einer Überbetonung quantifizierbarer Kennzahlen auf Kosten der fachlichen Qualität und Vielfalt der Angebote. Insbesondere die Einführung pauschaler Globalzuschüsse sehen die Verbände kritisch.
Die Demonstrierenden fordern:
Den Ausschluss des sozialen Bereichs aus den geplanten Kürzungsmaßnahmen
Den verbindlichen Einbezug der Wohlfahrtsverbände in die Neugestaltung des Zuschusswesens
Die inhaltliche Verknüpfung der Zuschussvergabe mit einer vorausschauenden Sozialplanung, die die besonderen Bedarfe vulnerabler Gruppen berücksichtigt
„Wenn die sozialen Träger geschwächt werden, trifft es am Ende die Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind – Kinder, Senior*innen, Menschen mit Behinderung oder Armutserfahrung. Das darf Mannheim nicht zulassen“, betont Philip Gerber vom Paritätischen Mannheim.
Die Wohlfahrtsverbände kündigten an, den politischen Prozess auch nach der Sommerpause kritisch zu begleiten und sich weiter für eine starke, solidarische Stadtgesellschaft einzusetzen.





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